Das Bild zeigt einen der schönsten und bedeutendsten Momenten in meinem Leben:
Den Moment am 26. November 2002, als ich meinen ersten professionellen Künstlervertrag bei "Tanz der Vampire" in Stuttgart unterschrieben habe. Ein unvergessliches Ereignis für mich - vor allem die Geschichte, die vorausging und die, die darauf folgen sollte!
Vom Lehramtsanwärter zum Blutsauger
Oder: Habe Mut zur Veränderung und „Sei Bereit“!
Wahrscheinlich kenne ich das Musical „Tanz der Vampire“ so gut wie nur wenige andere und habe ein Alleinstellungsmerkmal, das sehr schwer zu überbieten sein wird:
Ich habe bei dieser Show in zwei Abteilungen hinter der Bühne und als Darsteller auf der Bühne mitgewirkt.
Als das Musical von Wien nach Stuttgart kam, hatte ich fast eine Woche lang als Bühnentechniker die Särge der mächtigen Grabwand-Kulisse zusammengebaut – unter anderem auch buchstäblich meinen „eigenen“ Sarg, aus dem ich später als Darsteller allabendlich entsteigen sollte.
Dann wurde eines Tages eine Stelle als sogenannter „Caller“ im Stage Management frei, auf die ich mich bewarb und die ich auch bekam. So saß ich fortan hinter dem Publikum im Zuschauersaal, also mit bester Sicht auf die Bühne, und koordinierte sekundengenau den Ablauf der Show, sodass diese für den Zuschauer immer das perfekte Erlebnis bot. Gebannt habe ich sowohl das Geschehen hinter der Bühne, das für den Zuschauer unsichtbar bleibt, als auch das auf der Bühne verfolgt.
Ich kannte die Show sowohl technisch als auch künstlerisch in- und auswendig. Gleichzeitig habe ich mit großer Hingabe Tag für Tag weiter an meiner Stimme gearbeitet und die Arien des Obervampirs „Graf von Krolock“ geprobt. Ich hätte jederzeit auf der Bühne einspringen können – was immer mein heimlicher Traum war.
Denn: So sehr ich meinen Job als Caller auch liebte, ich wollte unbedingt auf die Bühne und ließ dies auch meinen damaligen Abteilungsleiter wissen. Er entgegnete mir damals, dass er sich für die Aussage, die er nun treffen würde, selber ohrfeigen könnte, schließlich möchte er mich nicht verlieren. Aber wenn ich auf die Bühne wolle, dann müsse ich kündigen. Da man als Caller nahezu unabkömmlich sei, würde die Theaterleitung einem solchen Wechsel kaum zustimmen.
Also nahm ich eines Tages all meinen Mut zusammen, und reichte meine Kündigung bei der Theaterleitung ein. Als ich das Schriftstück aus der Hand gab, rollten mir Tränen über die Wangen. Unter größtem Herzschmerz verließ ich das Büro, und nur der fokussierte Gedanke, dass ich das nächste Mal durch dieselbe Tür kommen würde, um meinen Vertrag als Darsteller zu unterschreiben, ließ mich tatsächlich das Theatergebäude verlassen.
Ich setzte mich fortan jeden Tag mit den Titeln des Musicals auseinander, probte diese sowohl zuhause als auch im Gesangsunterricht und übte mich im Tanzen. Ich war und bin wahrlich kein Tänzer, doch steter Tropfen höhlt den Stein. Nach vielem Üben für das Vorsingen und -tanzen war ich bereit für das nächste große Abenteuer.
Und so kam es. Acht Wochen später war das Casting für die Produktion von „Tanz der Vampire“, an dem ich teilnahm. Zur selben Zeit legte ich im Rahmen meines Lehramtsstudiums die Prüfung zum ersten Staatsexamen ab. Kurz danach bekam ich einen Brief vom Oberschulamt mit meiner zugewiesenen Referendariatsstelle und am selben Tag einen Anruf vom Theater mit einem Vertragsangebot als Darsteller für „Tanz der Vampire“.
Ich folgte bei der Entscheidung meinem Herzen:
Ich nahm das Angebot des Theaters an und wurde vom Lehramtsanwärter zum Blutsauger.
Mut zur Veränderung und „Sei Bereit“!
Wir bewegen und gerne in unserer Komfortzone, in der wir uns sicher fühlen. Ich war wohl schon immer ein eher risikobereiter Mensch, der gerne Herausforderungen annimmt und der sich nur selten in seiner Komfortzone aufhält.
Doch jede Art von Veränderung benötigt erst einmal den Mut, die „sichere“ Komfortzone zu verlassen und sich auf „Unsicherheiten“ einzulassen – besonders auch, wenn es mit der Zubereitung von Essen und unsere Ernährungsgewohnheiten zu tun hat. Wenn man sich jedoch ein neues Ziel setzt, und dieses wiederum in kleine, erreichbare Zwischenziele unterteilt, bekommt man über das Erreichen dieser Teilziele Bestätigung und Selbstsicherheit, die den Wachstumsprozess erleichtern und unterstützen.
„Sei bereit“ ist nicht nur eine Textstelle im Musical „Tanz der Vampire“, sondern auch ein Aufruf an Sie, aktiv und täglich den Teilschritten zu Ihrem Ziel zu folgen, um bereit zu sein, wenn die Chance kommt.
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