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Ab heute schreiben wir gemeinsam Geschichte

 

Fans und Freunde des Musicals "Ludwig2" kennen diese Zeilen, denn so wurden die Musicalgäste zwischen 2005 und 2007 auf dem Gelände des Festspielhaus Neuschwanstein von einem Banner verabschiedet.

 

Ein genialer Slogan von den damaligen Musicalmachern, denn, angeregt davon, konnte jeder Besucher selbst für sich bestimmen, in wie weit er diesen Slogan nach der Vorstellung reflektierte, und wie er das Erlebte rund um König Ludwig auf sein Leben auswirken ließ. Und, obwohl jeder Besucher nach dem Musical wieder seinen eigenen Weg in seinem eigenen Alltag ging, gab es doch diese „gemeinsame Geschichte“, die gemeinsame Botschaft, die jeden individuellen Besucher wieder mit der Gesamtheit verband.

 

Die Besucher wurden durch die „Macht von Geschichten“ (siehe mein Blog vom 29.08.20) beeinflusst und verändert, und verließen das Theater nicht mehr als die Person, die sie einst waren. Wenn sich ein Theater dann noch gegenüber von Schloss Neuschwanstein befindet und man buchstäblich direkt am Originalschauplatz ist, können einem mitunter schon einmal kalte Schauer den Rücken hinunterlaufen.

 

So war das auch für uns Darsteller damals, als wir 2005 für die Welturaufführung geprobt haben. Die wunderbare Musik, der einmalige Ort, die fesselnde Geschichte, das gemeinsame Erleben – all das hat mich so tief bewegt, sodass es sich manchmal anfühlte, also ob König Ludwig selbst neben mir stünde und Regie führte.

 

Erlebnisse wie diese sind es, die uns aus unserem Alltag entführen und uns für Neues sensibilisieren können. Geschichten können so mächtig sein, dass sie unsere bisherigen Ansichten und fest Geglaubtes in Frage stellen, wir daraufhin unsere Handlungsweise ändern und uns danach die Frage stellen, warum wir darauf nicht schon früher gekommen sind oder warum uns niemand darauf hingewiesen hat.

 

Kurzum – wir sind oft im Alltag sehr festgefahren durch unsere Bewertungen, unser Schubladendenken, unsere limitierende Denkweise und unsere Gewohnheiten. Wir verwenden selbst oft den Ausspruch „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier“... eben aus Gewohnheit.

 

Diese Art von Gewohnheiten und limitierendes Denken lähmen uns. Sie hindern uns daran, das in uns zu erkennen und aufleben zu lassen, für was wir bestimmt sind, was uns auszeichnet, was wir miteinander teilen, und wodurch wir alle voneinander lernen und dadurch wachsen können.

 

Das Schaffen König Ludwigs inspiriert mich, mein limitierendes Denken mehr und mehr zu eliminieren, um dadurch einen unaufhaltbaren Antrieb zu bekommen. Ich nutze hierzu die Macht von Geschichten -

die des Musicals, die des historischen Königs und auch die, die ich mir ausmale, wenn ich zu seinem Schloss aufschaue und mir vorstelle, welche Geschichten die Gemäuer wohl selbst zu erzählen hätten.

 

Ihr seht, die Quellen der Geschichten sind vielfältig und wir wählen selbst aus, ob Geschichten uns motivieren und aktiv werden lassen, oder ob sie uns entmutigen und lähmen.

 

Durch die „Macht von Geschichten“ beflügelt, werde ich am morgigen Donnerstag, 03. September 2020 wieder einer meiner großen Leidenschaften, dem Fahrradfahren, nachgehen und meinen ganz persönlichen Radmarathon in den Ötztaler Alpen fahren, für den ich ein weiteres Jahr trainiert habe. Der Fakt, dass wir gerade in einer Zeit leben, die uns alle sehr herausfordert, einschränkt und auch Veranstaltungen wie unter anderem den „Ötztaler Radmarathon“ ausfallen ließ, hindert einen nicht daran, seinen Träumen zu folgen und weiterzumachen.

 

Der Titel des heutigen Blogs lautet:

„Ab heute schreiben wir gemeinsam Geschichte“

Lasst uns morgen gemeinsam Geschichte schreiben!

 

Der morgige Radmarathon wäre für mich noch viel erfüllender und bedeutender, wenn wir diesen gemeinsam bestreiten würden und ihr in Gedanken mit dabei wärt. Lasst uns die Strecke von 240 Kilometern zusammen zurücklegen und dabei 4 Gebirgspässe mit insgesamt 5.500 Höhenmetern überqueren.

 

Ich starte um 6:30 Uhr in Sölden, dann geht es über das Kühtai, den Brennerpass, den Jaufenpass und anschließend das Timmelsjoch, bevor ich dann wieder nach Sölden zurückkomme.

 

Ich nehme euch mit und werde Bilder vom Start, jeweils von den Gipfeln der 4 Pässe und auch wieder von der Ankunft auf der „Janet & Marc“ Facebookseite posten.

 

Also:

Seid ihr beim Radmarathon mit dabei?

Das würde mich sehr freuen!

 

Dann gilt einmal mehr:

„Ab heute schreiben wir gemeinsam Geschichte“

 

(Bildquelle: Ludwigs Festspielhaus Füssen)

Hier sind Eindrücke vom Start von 2019

"Ötztaler Radmarathon"

(Bilder: privat)